„Ein Brief kann Leben retten“ – Realschule Neufahrn nimmt am Briefmarathon teil
Rund um den Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember rief die Menschenrechtsorganisation Amnesty International weltweit zum wiederholten Mal die Schulen auf, sich am Briefmarathon zu beteiligen. Hunderttausende Menschen in allen Teilen der Welt schreiben innerhalb weniger Tage Millionen Briefe, mit denen sie die Regierungen auffordern, gewaltlos politische Gefangene freizulassen und Unrecht zu beenden. Die 10. Klassen der Realschule haben die Aktion mit ihrem Engagement unterstützt.
Der Katholische Religionsunterricht widmete sich in der letzten Woche diesem Thema und die Schüler schrieben unzählige Briefe. „Es ist eine schöne Möglichkeit, sich mit dem Wert der Menschenrechte auseinanderzusetzen“, so Religionslehrerin Sandra Stierstorfer.
Zu Beginn des Projektes wurde allgemein zu den Menschenrechten Bezug genommen und viele Fragen konnten geklärt werden: Welche Rechte gibt es? Welche Rechte sind wichtig für uns? Worauf gehen die Menschenrechte zurück? Im Folgenden wurden den Schülern einige Menschen vorgestellt, deren Menschenrechte verletzt wurden. Sie sollten sich eine Person auswählen und einen Brief verfassen, um beispielsweise eine Freilassung zu bewirken, Foltermaßnahmen zu verhindern oder vor einem unfairen Prozess zu schützen und damit Leben zu retten. Besonders schockiert waren die Zehntklässler, dass eine junge Frau zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil sie es gewagt hat, gegen den Kopftuchzwang im Iran zu protestieren. Auch wurde ein minderjähriger Schüler aus Minsk (Weißrussland) durch seinen Nebenjob als Kurier unwissentlich in Drogengeschäfte verwickelt. Ein Gericht hat den 17-Jährigen zu acht Jahren Haft verurteilt – eine unverhältnismäßig hohe Strafe.
Die Schüler hoffen, dass die gesammelten, weitergeleiteten Briefe den gewünschten Erfolg bringen bzw. für die inhaftierten, gefolterten oder von der Todesstrafe bedrohten Menschen ein Hoffnungszeichen sind.